· 

30 starke Fragen für mehr Selbsterkenntnis

Alles ist möglich, heißt es. Fast alles. Es heißt auch: Deine Gedanken erschaffen deine Welt.

 

Auch wenn ich dem viel Gehaltvolles beimesse – sich stets selbstverantwortlich zu zeigen kann anstrengend sein. Es bedeutet viel Reflexion. Das süße Sein, sich einfach dem Geschehen und Alltag hinzugeben, auch das gehört für mich zur Lebenskunst. Es bedeutet für den Moment:

 

Ich bin gut genug und es ist gut, wie es ist.

 

Täglich begegnen uns Selbstoptimierungsvorschläge. Dass die Weiterentwicklung der eigenen Persönlichkeit nicht nur sinnvoll ist, weil sie uns nämlich beruflich und privat voran- und ankommen lässt,  sofern die Richtung klar ist, das ist keine bahnbrechende Erkenntnis.

 

Die Frage dabei ist: Woran orientieren wir uns?

 

Und außerdem: Was ist wirklich erstrebenswert? Sind es (mehr) Anerkennung? Status? Sicherheit?

 

Und wo finden wir selber statt? Sind die eigenen Sehnsüchte und Bedürfnisse zumutbar?

Was bleibt von uns, wenn wir Wissen und Können, Rang und Namen abstreifen?

 

Wofür ist sie überhaupt gut --- diese Selbsterkenntnis?

 

Nun, sie führt zu Klarheit. Und Entschiedenheit. Und mit innerer Klarheit wird es relativ leicht, Verantwortung FÜR sich selbst zu tragen. Die Umwege werden kürzer, das Leben aktiv und weitmöglichst nach den echt eigenen Werten und Bedürfnissen auszurichten sowie Ziele anzugehen. Und wir ziehen Menschen an, die den Weg mitgehen. Beruflich und privat.

 

Wenn aber unser Alltag keine Lücken zulässt für dieses Finden, sondern jeder Moment

mehr oder weniger sinnvoll genutzt wird, was passiert dann?

 

Emsig richten wir den Blick darauf, Dinge noch besser, noch produktiver zu gestalten. Ist es ist nicht erstaunlich wie lang To-Do-Listen sein können? Und wie viele Projekte sich parallel bewältigen lassen? Wie beharrlich und selbstverständlich wir uns nach Außen statt nach Innen orientieren?

 

Immer ist etwas los. Immer gibt es etwas zu tun. Nie ist etwas wirklich fertig. Ein Termin jagt den nächsten. Dieses ewige Stakkato von Reizen, Aufgaben, Meinungen und medialem Einfluss. Ein Wahnsinn ist doch manchmal, oder?

 

Ich meine, dass diese Momente und Zeiten, wo wir einfach mal in den Himmel gucken, wo Gedanken herumflattern und sich sehr leicht und ganz herrlich absichtslos verselbständigen dürfen, wichtig sind. Wir sollten Gelegenheiten schaffen, in denen wir über die wirklich grundlegenden Fragen des Lebens sinnieren können und uns mit anderen darüber austauschen.

 

Es braucht dann keine Lösungen oder Aufträge. Der Zweck besteht im Tun an sich. Dann öffnen sich Räume. Dann zeigen sich Emotionen. Dann macht es vielleicht ganz konkret Klick. Auf jeden Fall ist es höchst menschlich. Und sehr analog.

 

Heute lade ich dich genau dazu ein. Lass mal deine Gedanken treiben! Atme bewusst aus. Und gönn dir diesen Moment, in dem niemand etwas von dir will. Es ist ein Moment für dich und deine ganz persönlichen Gedanken und Empfindungen.

Mit den Fragen von Gnauthi Seaton (die man als Inschrift am Apollotempel von Delphi findet) kommst du dir ganz nah. Hast du einen ruhigen Platz für dich? Möchtest du dir Notizen machen? Los geht’s:

 

1. Warum bist Du hier?

2. Warum bist Du wirklich hier?

Denke an dich selbst und die vergangenen 12 Monate.

3. Gibt es eine Person, die Dich inspiriert hat? Wer ist es und wodurch?

4. Gibt es eine Person, die Du inspiriert hast? Wer ist es und wodurch?

5. Gibt es etwas, das Du gelernt hast? Was war das genau?

6. Gibt es etwas, das Du verlernt hast?

7. Gibt es etwas, das Du Dir vorgenommen hast? Was war das?

8. Gab es etwas an Dir, das Dich überrascht hat?

9. Gibt es etwas, dass Du bereust, getan zu haben?

10. Gibt es etwas, das Du bereust, nicht getan zu haben?

11. Angenommen, Du könntest etwas zurücknehmen, was Du gesagt hast: Was wäre das?

12. Angenommen, Du könntest etwas sagen, was Du nicht gesagt hast: Was wäre das?

13. Woran denkst Du, wenn Du an etwas Schönes denkst?

14. Was magst Du an Dir?

15. Was magst Du nicht an Dir?

16. Welche Fehler würdest Du nie zugeben?

17. Was sind Deine gängigsten Ausreden?

18. Bist Du zufrieden mit Deinem Leben? Wenn ja: warum? Wenn nein: warum nicht?

19. Was sind die wichtigsten Prinzipien Deines Lebens?

20. Wie siehst Du dich eher: als Opfer von Umständen oder als Gestalter von Möglichkeiten?

21. Lesen die Antwort auf die letzte Frage: Bist Du sicher, dass Du dich nicht belogen hast?

22. Siehst Du eher das Positive oder eher das Negative bei Anderen?

23. Was würden Menschen in Deinem privaten Umfeld dazu sagen?

24. Wärst Du gerne Dein/e eigene/r Chef/in? Wenn ja: warum? Wenn nein: warum nicht?

25. Welchen Ruf hast Du?

26. Wie gut bist Du persönlich darin, Erwartungen zu erfüllen? Beruflich, privat.

27. Worauf hast Du Einfluss?

28. Worauf hast Du wirklich Einfluss?

29. Worauf hast Du keinen Einfluss?

 

30. Bist Du sicher?

 

Diese 30 Fragen dienen ja dem „Erkenne dich selbst“. Ich wünsche dir, dass du dich hineinfallen und treiben lassen konntest. Du ein paar Minuten losgelassen hast vom Job- und Advents-Trubel und vom Wollen und Müssen. Und dass dich Antworten finden, die dich weiterbringen. Achtung: Die können durchaus in den nächsten Stunden oder Tagen völlig überraschend um die Ecke kommen. Schreibe sie dir doch auf. Wem erzählst du davon?

 

Für heute sage ich Tschüß und wünsche dir ein tolles Advents-Wochenende! Sei genauso gut zu dir, wie zu Anderen.

 

Cornelia

 

P.S.: Du kannst diesen Beitrag bzw. die Fragen daraus auch später nochmal hören – es ist eine meiner Podcast-Episoden. Vielleicht sind die Fragen noch mächtiger und inspirierender, wenn du sie vorgelesen bekommst und dir anschließend oder nebenbei Notizen machst.

 

Und – was lösen diese Fragen in dir aus?

 

 

Fotos: ryoji-iwata-_dVxl4eE1rk-unsplash und daniil-kuzelev-QRawWgV6gmo-unsplash